Wer uns
unterstützt

Viele Menschen, Unternehmen und Organisationen unterstützen die „Neuköllner Talente“: Allen voran die mittlerweile weit über 300 ehrenamtlichen Pat*innen. Auch das Engagement derer, die uns mit ihrem Know How, zum Beispiel als Referent*innen oder durch Kooperationen zur Seite stehen, stärkt unsere Arbeit.

Wieder andere unterstützen unser Projekt durch Spenden, einige kontinuierlich seit Jahren. Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass die Finanzierung der „Neuköllner Talente“ eine sichere Basis hat. Immer wieder organisieren Unterstützer*innen auch Spendenaktionen in ihrem Bekanntenkreis beziehungsweise in ihrem Arbeitsumfeld.

Ihnen allen gilt unser großer Dank!

Wohin fließt das Geld?

Erfolgreiches Ehrenamt muss professionell koordiniert werden. Bei den „Neuköllner Talenten“ besteht das Projektteam derzeit aus 2 Mitarbeiter*innen (in Teilzeit).
Zu den Aufgaben des Teams zählen die Vermittlung von Kindern und Pat*innen, die Betreuung der Patenschaften, die Organisation von Veranstaltungen, Projekten und Workshops und die täglich anfallende Büroarbeit.

Es liegt uns am Herzen, dass sich alle Projektteilnehmer*innen ─ die kleinen und die großen ─ im Projekt wohl fühlen. Denn: Alle sollen einen Gewinn aus der gemeinsamen Zeit ziehen, die ihr Leben langfristig bereichert.

Engagement von Unternehmen und Stiftungen

Langjährige Unterstützer

seit 2012
seit 2012
seit 2010
2016, 2018, 2019
2012-2017
2009-2012
2009-2012
2008-2011

Einmalige Unterstützer

2022
2017
2017
2016
2012
2010
2010

Andere Unterstützerformate

Seit 2018 werden unsere Patenschaften mit einem Zuschuss von 200 Euro pro Patenschaft durch das Patenschaftsprogramm „Menschen stärken Menschen –  Chancenpatenschaften“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugendliche gefördert:

Kooperationspartner

Interviews: Was bewegt unsere Unterstützer:innen?

Welche Ziele setzt sich die Stiftung am Grunewald und was verbindet sie mit den Neuköllner Talenten?

Winfried und Karin Wohlfeld lächeln in die KameraHerr Wohlfeld, wie kamen Sie darauf, eine Stiftung zu gründen?

Winfried Wohlfeld: Ich habe wederetwas geerbt, noch hat mir jemand je irgendetwas geschenkt. Daher war es ein weiter beruflicher Weg, der mich auch prägte. Einen großen Teil des erarbeiteten Vermögens brauche ich weder für mich noch für meine Familie. Wir sind finanziell abgesichertWenn meine Kinder alles erben würden, würde ich das Gegenteil von dem erreichen, was ich eigentlich will: Nämlich motivierend tätig sein. Einfach etwas zu erben ist zwar angenehm, aber es wird nicht die Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl entwickeln – das ist ein Punkt, der mir wichtig war.
Dann kam die Frage: Was tust du mit deinem Vermögen? Die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung war naheliegend. Ein Teil dieses Vermögens geht dann an die Gesellschaft zurück und ich kann hier in meinem Sinne einen gewissen Einfluss ausüben.

Sie haben viel in Kinder- und Jugendprojekte investiert. Wie ist die Auswahl zustande gekommen? Was ist Ihnen wichtig bei der Förderung?

Karin Wohlfeld: Mitte 2011 habe ich in Absprache mit meinem Mann angefangen im Internet zu recherchieren. Ich hatte das Jahr zuvor schon Zeitungsausschnitte über interessante Projekte gesammelt. Wir haben auch geschaut, dass es persönliche Anknüpfungspunkte gibt.
Aufgrund dieser Recherche haben sich ein paar Projekte herauskristallisiert, die wir dann angeschrieben haben. Das waren so gegen Ende 2011 unsere ersten vier oder fünf Projekte, die wir unterstützten. Durch diese Tätigkeit ergaben sich Querverbindungen und mit der Zeit kamen neue Projekte hinzu.

Winfried Wohlfeld: Wie Sie auf der Internetseite sehen, fördern wir mehrere Projekte. Bei Sachzuwendungen sind auch schon mal einmalige Förderungen möglich. Nach Möglichkeit wollen wir aber Projekte fördern, die auf Dauer oder mindestens längere Zeit angelegt sind. Ehe hier ein messbarer Erfolg eintritt, braucht es Zeit. Auch die geförderten Projekte brauchen Planungssicherheit. Niemand kann motiviert ein soziales Projekt planen, wenn er nicht weiß, ob er am nächsten Tag seine Arbeit wegen mangelnder finanzieller Mittel wieder einstellen muss.
In der Regel ist es so wie bei Ihrem Projekt: Hier sind schlummernde Talente, die mit etwas finanzieller Unterstützung geweckt und zur Entfaltung gebracht werden können. Es kommt auch nicht darauf an, in welche Richtung das geht. Die freie Entfaltung einer Persönlichkeit steht im Vordergrund und wenn man hieran mitwirken kann, empfinde ich das als Geschenk.

Karin Wohlfeld: Wir freuen uns natürlich immer, wenn wir konkret von einzelnen Talenten hören, wie sie ihren Weg gemacht haben, und dass sie aus dem Projekt auch etwas für sich persönlich mitgenommen haben.

Sie kennen das Neuköllner Talente Projekt jetzt seit 8 Jahren. Fühlen Sie sich befriedet in dem Anspruch, dass Sie hier etwas Sinnvolles unterstützen?

Karin Wohlfeld: Ja, sonst hätten wir es nicht über den langen Zeitraum gefördert. Es gab durchaus in der Anfangsphase Projekte, deren Unterstützung wir später eingestellt haben.
Die größeren Projekte auf unserer Webseite fördern wir alle schon mindestens um die vier, fünf Jahre. Wir konzentrieren uns auf eine Handvoll Projekte, die wir gut händeln und wirklich eng begleiten können.

Winfried Wohlfeld: Wir haben uns pro Projekt eine Obergrenze gesetzt. Über diese Grenze gehen wir nicht hinweg, auch um die Diversität zu erhalten, die wir jetzt haben. Wir würden uns nie einseitig auf eine Sache konzentrieren.

Wie sehen Sie Ihre Rolle als Stifter in der Gesellschaft?

Winfried Wohlfeld: Als Stifter wird man immer eine Lücke suchen: Was übersieht der Staat? Wo sind Ungerechtigkeiten? Im Rahmen der Stiftungssatzung wird ein Stifter bzw. der Vorstand der Stiftung auch nach persönlichen Affinitäten entscheiden. Das können nach unserer Satzung auch Projekte im Bereich der Kunst und Kultur oder auch der Seniorenförderung sein.

Karin Wohlfeld: Ein bisschen muss man auch aufpassen, dass man nicht in die Rolle hineingerät, die eigentlich der Staat einnehmen sollte. Ein bekanntes Thema ist z.B. die Sanierung von Schulen, da gibt es eine Menge Grenzfragen.

Winfried Wohlfeld: In dem Moment, in dem ich sage, ich bin Stifter, sage ich auch gleichzeitig, ich will als Bürger etwas für die Gesellschaft tun und ich übernehme Verantwortung. Als Stifter kann ich das im Moment nur auf finanzieller Ebene leisten. Das Gleiche, vielleicht sogar noch mehr, sagen alle Ehrenamtlichen. Die haben vielleicht nicht die finanziellen Möglichkeiten, wollen aber auch Verantwortung übernehmen und sich für unsere Gesellschaft engagieren. Das ist genauso wichtig, wenn nicht vielleicht sogar wichtiger.

Wie nehmen Sie die Entwicklung in Neukölln wahr? Es ist ja eine ganz andere Welt als hier im Grunewald. Frau Wohlfeld, Sie kommen ja aus Neukölln …

Karin Wohlfeld: Ja, ich habe meine Kindheit und Jugend in Neukölln verbracht, genauer gesagt in Britz und Buckow. Meine erste eigene Wohnung als junge Referendarin hatte ich in Neukölln Nord, in der Nähe von der Sonnenallee. Wenn ich jetzt hinkomme, komme ich ja zu Ihnen und das ist nur ein kleiner Ausschnitt.

Wo ich wirklich mit einer ganz anderen Welt konfrontiert bin, ist bei unserem Projekt mit dem Don Bosco Zentrum in Marzahn, wo wir zurzeit die Ausbildung von jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen unterstützen.Das sind Menschen, die zum Teil schon in der dritten Generation von Hartz4 leben, mit 16 schon zwei Kinder haben, keinen Schulabschluss oder sogar schon eine Weile auf der Straße gelebt haben oder drogenabhängig waren. Da bin ich sehr dicht dran, weil ich in jedem Quartal mit den Auszubildenden, die wir dort fördern, selbst ein Gespräch führe und auch sehr viel höre von den Trägern des Projekts.

Winfried Wohlfeld Neukölln ist hipp, ein beeindruckendes kulturelles Miteinander. Viele Leute aus unterschiedlichen Teilen dieser Welt mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen leben miteinander, akzeptieren sich in der Regel gegenseitig mit Respekt. Wenn ich Bernd Müller (Direktor der VHS Neukölln und Mitglied im Vorstand der Stiftung) in Neukölln besuche und er zeigt mir den Neuköllner Kiez, beeindruckt mich dieses pulsierende, vielfältige und kreative Leben. Das fasziniert mich.

Karin Wohlfeld: Dass Neukölln jetzt wieder hipp ist, Kreuzkölln und so, ist ja eine Entwicklung aus jüngerer Zeit. Als wir uns kennenlernten, war Neukölln gerade in aller Munde mit der Rütli-Schule und als No-Go-Area. Dieses Neukölln-Bashing war auch eine Motivation für mich, als Neuköllnerin zu sagen, das finde ich nicht in Ordnung, das ist nicht gerecht. Es gibt ja auch schöne Ecken und gute Sachen: zum Beispiel die Neuköllner Oper, das Kino in der Passage und den Heimathafen. Die Bürgerstiftung ist ja auch etwas sehr Positives, das bürgerschaftliche Engagement. Auch das KinderKünsteZentrum in Neukölln ist ein toller Ort.

Wenn wir von Neukölln und den gesellschaftlichen Entwicklungen sprechen: Was wünschen Sie sich ganz persönlich für die Zukunft?

Karin Wohlfeld: Ich würde mir wünschen, dass jedes Kind, unabhängig von seinem sozialen Hintergrund, die Möglichkeit hat, alle seine Fähigkeiten zu entwickeln und den Weg zu gehen, der ihm möglich ist. Ich ärgere mich immer wieder darüber, wenn ich lese, dass gerade in Deutschland Fragen wie Schulausbildung und Studium extrem davon abhängig sind, aus welchem Elternhaus man kommt. Ich finde, es muss eigentlich zu leisten sein, dass allen Kindern in etwa ähnliche Möglichkeiten eingeräumt werden.
Und für die Gesellschaft, dass das Zusammenleben sich toleranter gestaltet. Dass die verschiedenen Gruppen – Deutschland ist ja vielfältiger geworden in den letzten Jahren – dass diese Gruppen friedlich, respektvoll und tolerant miteinander leben können, und dass trotzdem Gemeinsames und ein gemeinsamer Geist da sind.

Winfried Wohlfeld: Das kann ich eigentlich nur unterstreichen. Mir ist auch wichtig, dass das Elternhaus nicht darüber entscheiden darf, ob ein Kind z. B. das Gymnasium besuchen kann, oder ob ein Kind studieren darf.
Und dann komme ich wieder auf Neukölln zurück. Für mich ist Neukölln ein kleiner Schmelztiegel. Idealerweise sollte dieses vielfältige Miteinander für alle eine große Bereicherung darstellen. Das geht natürlich nur, wenn alle ihre eigene kulturelle Identität behalten und leben können. Gegenseitiger Respekt und die Beachtung bestimmter gemeinsamer Werte wird eine unabdingbare Voraussetzung sein. Dies würde deutlich mehr gesellschaftlichen Frieden schaffen. Menschen, die versuchen, andere Kulturen zu tolerieren, zu verstehen und wertzuschätzen, bekämpfen sich nicht.