BİZİM BERLİN 89/90 – Kooperation mit dem Stadtmuseum (2018)

Ausstellungscover, auf dem zwei Frauen mit Kopftuch auf einem Weg neben der Berliner Mauer laufen

Mit der Sonderausstellung „BİZİM BERLİN 89/90 – Fotografien von Ergun Çağatay“ setzte das Märkische Museum auf Partizipation und kooperierte bei der Konzeption und während der Laufzeit der Ausstellung mit verschiedenen Berliner Communities. Das Projekt war ein zukunftsweisender Schritt hin zu einer gemeinsamen Erzählung von Stadtgeschichte, die die Vielfalt aller in Berlin lebenden Menschen erfasst.

Die Bürgerstiftung Neukölln begleitete als Kooperationspartner diesen Prozess. In Person von Idil Efe war die Bürgerstiftung vor allem an der Konzeptionsentwicklung und Durchführung der begleitenden Veranstaltungsreihe beteiligt.
In diesem auf Partizipation ausgelegten Begleitprogramm konnten Berliner*innen in Dialog mit den Ausstellungsmacher*innen treten. Mit der eigenen Geschichte konnten sie selbst Teil der Ausstellung werden und so zur Vervollständigung der Berliner Stadtgeschichte beitragen.

ÜBER BİZİM BERLİN – UNSER BERLIN 89/90 (13.4-16.9.2018):

Im April 1990 bereiste der Fotograf Ergun Çağatay (1937-2018) für seine Reportage über die zweite Generation türkischer Einwander*innen Ost- und West-Berlin. Er fand eine Stadt im Umbruch. Auch für Türkische Berliner*innen standen neue Chancen und existenzielle Bedrohungen dicht beieinander: Çağatays Fotografien zeigen Euphorie und Optimismus sowie die Folgen von Ausgrenzung und Rassismus. Die Ausstellung zeigte Fotografien aus dieser Reportage.

Das Konzept von BIZIM BERLIN 89/90 lud darüber hinaus dazu ein, unbekannte Lebenswelten kennenzulernen, sich über das Zusammenleben in Berlin auszutauschen oder Erinnerungen an den Türkischen Basar, den sogenannten „Polenmarkt“ oder die Bergmannstraße zu teilen.

Auf der Finissage stellte die Klasse 8.22 der Kreuzberger Carl-von-Ossietzky-Schule ihr Projekt „Ich packe meine Koffer aus! Berliner Jugendliche erzählen deutsch-türkische Geschichten“ vor und führte die knapp 200 Besucher*innen durch die Ausstellung. Im  Hoffmann-Saal regte der Film „Duvalar/Walls/Mauern“ zum Nachdenken an. Die Berlin-Aufnahmen und Interviews mit Vertreter*innen Türkischer Communities des türkischen Regisseurs Can Candan von 1991 dokumentieren die Mechanismen der Ausgrenzung von Einwander*innen und fangen die ambivalente Stimmung in Berlin kurz nach dem Mauerfall ein.

 

BİZİM BERLİN – UNSER BERLIN 89/90

Fotoğraf sanatçısı Ergun Çağatay (1937-2018) Türk göçmenlerin ikinci kuşağı ile ilgili röportajlar yapmak için 1990 senesi Nisan ayında Doğu ve Batı Berlin’e de geldi. Köklü bir değişim içinde buldu bir kenti: Kadın ve erkek Berlinli Türkler çeşitli zorluklarla karşı karşıya görüyorlardı kendilerini.

Bu arada tarihi değer kazanmış olan fotoğraflar, kentin yakın tarihinin anlatımında var olan bir boşluğu doldurmaktadır. 1989 senesinde Berlin Duvarı’nın yıkılması ve 1990 yılında iki Almanya’nın birleşmesinden meydana gelen Alman Birliği ile ilgili tartışmalar, daha çok duvarın iki yakasındaki Doğu ve Batı Alman deneyimlerindeki bakış açısına odaklanmıştı.

İki Almanya’nın birleşme sürecindeki yıllar, Türk nüfus için de köklü bir değişim ve gelişme yıllarıydı ve yeni olanaklar ile hayati tehditler sıkı sıkıya bir arada bulunuyordu: Çağatay’ın bu sergideki fotoğrafları aşırı coşkuyu ve iyimserliği gösterdiği gibi, dışlanmanın ve ırkçılığın sonuçlarını da gözler önüne seriyor.