Zahlreiche Neuköllnerinnen und Neuköllner folgten am 4. April unserer Einladung, um mit uns im Rahmen der Berliner Stiftungswoche „Wem gehört die Stadt?“ über das heiß diskutierte Thema „Verdrängung in Neukölln“ zu reden.
Fabian Beran (HU Berlin) gab den Auftakt mit einem wissenschaftlichen Input zu „Verdrängung auf angespannten Wohnungsmärkten“. In der folgenden Diskussion waren sich Karin Baumert vom Bündnis Zwangsräumung verhindern und Ingo Malter, Geschäftsführer der Wohnbaugesellschaft STADT und LAND, in ihrer Kritik an der bisherigen Berliner Wohnungsmarktpolitik erstaunlich einig. Doch während das Bündnis zur Enteignung von profitorientierten Wohnungsunternehmen aufruft, setzt Imgo Malter auf den Dialog mit der Politik.
Wortmeldungen und Fragen aus dem Publikum zeigten aber, dass vielen Betroffenen dieses Vertrauen in die Einsicht der Politik abhanden gekommen ist. So hatte Bezirksstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) einen relativ schweren Stand, obwohl er sich in Neukölln engagiert für Mieter*innen einsetzt. Ihm seien gesetzlich häufig die Hände gebunden, um Mietspekulation wirksam zu verhindern, sagte er mit Hinweis auf die Politik der Bundesregierung.
Umso mehr Beifall erhielt am Ende der Veranstaltung Karin Baumert, die dem Publikum zurief „Die Stadt gehört uns!“ und zur Teilnahme an der Demo gegen den Mietenwahnsinn aufrief.
Bereits auf der Auftaktveranstaltung der Berliner Stiftungswoche hatte unser Vorstandsmitglied Thomas Heim die Veranstaltung vorgestellt. Angesichts von über 150 angemeldeten Events freuen wir uns sehr, dass wir mit unter den sechs ausgewählten Organisationen waren, die sich und ihr Thema dort einem breiten Publikum präsentieren konnten.