Neuköllner Bürgerpreis

Mit dem Neuköllner Bürgerpreis will die Bürgerstiftung Neukölln zeigen: Tausende von Neuköllnerinnen und Neuköllnern engagieren sich für ihr Gemeinwesen! Sie übernehmen Verantwortung – in ihrer Hausgemeinschaft, im Kiez, in Schulen, in karitativen, in sportlichen und religiösen Gemeinschaften, in Unternehmen. Sie warten nicht, bis andere etwas für sie tun, vielmehr packen sie selbst an. Sie sind Teil des friedlichen multiethnischen Zusammenlebens, das Neukölln stärker prägt, als es die Öffentlichkeit oft wahrnimmt.

Der Neuköllner Bürgerpreis 2017 steht unter dem Motto „Gesellschaft gestalten“.

Ausgelobt wird der Bürgerpreis für beispielgebende Leistungen, Projekte und Initiativen, die sinnstiftende Gesellschaftsmodelle und -visionen entwickeln und entwickelt haben.

Mehr denn je brauchen wir Modelle und Ideen, die Antwort auf die Herausforderungen einer sich pluralisierenden Gesellschaft geben, beispielsweise in Bezug auf die Integration und Inklusion von sozial benachteiligten, eingewanderten und geflüchteten Menschen.

Sich selbst bewerben und vorgeschlagen werden können alle Neuköllner Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Initiativen und Unternehmen, die sich beispielsweise auszeichnen durch:

  • Vorbildliches Handeln für ein friedvolles Miteinander
  • Vorbildliches Handeln in der Förderung ehrenamtlichen Engagements
  • Vorbildliche integrative Arbeit, beispielsweise auf nachbarschaftlicher, sozialräumlicher und künstlerischer Ebene
  • Besondere nachhaltige Wirksamkeit

Bürgerpreis-Motto: Aktives Altern und Solidarität der Generationen

Der Integrationsverein ImPuls e.V. aus der Gropiusstadt erhielt am Dienstag (28. Mai 2013) im Gemeinschaftshaus den Neuköllner Bürgerpreis. Mit der Auszeichnung würdigt die Bürgerstiftung Neukölln die interkulturelle Arbeit des Vereins unter der Ägide von Julia Pankratyeva und seinen Beitrag zur Solidarität zwischen den Generationen und Angehörigen verschiedener Kulturen. Den zweiten Preis erkannte die Jury den „Sultaninen“ zu, einer Seniorentheatergruppe, in der Schaupielerinnen und Schauspieler unterschiedlicher Herkunft mitwirken. Beide Preisträger wurden unter dem Motto „Aktives Altern – Solidarität der Generationen“ als beispielgebende Initiativen ausgezeichnet. Die Festansprache bei der Veranstaltung im Gemeinschaftshaus hielt der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf. „Ich möchte mittendrin sein und in einem Umfeld leben, in dem ältere Menschen dazu gehören und gemeinsam mit anderen aktiv bleiben.“ So das Credo des 74-jährigen Politikers, der selbst in einer Gemeinschaft älterer Menschen in Bremen lebt, seit vielen Jahren in einem Chor singt und bundesweit in Vorträgen und Lesungen aus seinen Büchern für ein aktives Altern und gemeinschaftliche Lebensformen wirbt. Dabei verwies er auch auf die Kulturen vieler Zuwanderer, von deren Familienwerten und Gastfreundschaft unsere Gesellschaft viel lernen könne.

Die festliche Preisverleihung wurde musikalisch untermalt mit Auftritten der Sing- und Musikgruppe des interkulturellen Nachbarschaftstreffs ImPuls e.V., die Lieder und Melodien aus ihrem reichhaltigen Repertoir darbot, das deutsche, russische, ukrainische, griechische und Zigeunerlieder sowie eine Flamencoeinlage umfasst.

Stadtrat Bernd Szczepanski, Leiter der Abteilung Soziales, überbrachte die Grüße des Bezirksamtes. „Die Sultaninen“ erfreuten die Gäste der Bürgerpreis-Verleihung mit ihrem Stück „Speed daiting“. Jörg Vogel von der Berliner Volksbank übergab Friedemann Walther, dem Vorsitzenden des N+Vorstands, einen symbolischen Scheck für das Preisgeld der Bürgerpreisverleihung. Viel Freude hatte das Publikum auch mit den musikalischen Einlagen des Duos Alla Bortna und Victor Ibanez von der Gruppe „Mariachi el Dorado“.

Stadtrat überreicht Sonderpreis an „Manna“

Zum Abschluss der Veranstaltung nutzte Bezirksstadtrat Bernd Szczepanski die Gelegenheit für eine zusätzliche Ehrung: Der Seniorengruppe im Familienzentrum „Manna“ der Malteser verlieh er einen Sonderpreis des Bezirksamtes. Die Gruppe hatte in einem Film ihre Sicht auf die Veränderungen in der Gropiusstadt geschildert. Der Stadtrat würdigte die Dokumentation als ein gelungenes Beispiel dafür, dass die Senioren in ihrem Umfeld aktiv sind und „Manna“ sie dabei unterstützt.

Dank an Mitglieder der Jury

Die Bürgerstifung Neukölln dankt allen Mitgliedern der Jury für ihre Mitarbeit:

Dr. Annemarie Hörning-Pfeffer

Ingeborg Simon

Bernd Sczepanski

Ursula Theune

sowie Dr. Dorothea Kolland

N+ sagt Unterstützern: Danke!

Ein herzlicher Dank gilt auch all denen, die die Verleihung des Neuköllner Bürgerpreises in diesem Jahr in besonderer Weise unterstützt haben:

Berliner Volksbank: Spende des Preisgeldes

VIA gGmbH: Spende des Blumenschmucks

Gemeinschaftshaus Gropiusstadt

Im Europäischen Jahr für Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen steht der Neuköllner Bürgerpreis 2012 unter dem Motto: „Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“. Ausgelobt wird der Neuköllner Bürgerpreis für beispielgebende Leistungen, Projekte und Initiativen. Einsendeschluss für die Nominierung ist der 31. Dezember 2012. Die feierliche Preisverleihung wird zu Beginn des Jahres 2013 stattfinden. Sie sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben oder einen Vorschlag einzureichen!

Die Evangelische Schule Neukölln hat den Neuköllner Bürgerpreis 2010 erhalten. Ausgezeichnet wurde bei einer Feierstunde am Montagabend (4. April 2011) im Museum Neukölln die Projektarbeit einer Oberstufen-AG unter der Leitung der Religionslehrerin Cornelia Naasner zum ehemaligen kirchlichen Zwangsarbeiterlager an der Hermannstraße. Drei „zweite Preise“ gingen an das Museum im Böhmischen Dorf, an den Historiker Dr. Bernhard Bremberger und an die Neuköllner Stadtteilmütter für ihr Projekt „Unsere Geschichten – Eure Geschichte?“ in Kooperation mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

„Für ein noch besseres Neukölln“

Der Neuköllner Bürgerpreis, den die Bürgerstiftung Neukölln seit jährlich 2004 verleiht, stand unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft“ und war vom Bezirksjubiläum (650 Jahre Rixdorf/ Neukölln) inspiriert worden. Bezirksstadträtin Dr. Franziska Giffey würdigte in ihrem Grußwort den Neuköllner Bürgerpreis als eine Ehrung, die all jenen gilt, die an ihrem Platz etwas „für ein noch besseres Neukölln“ tun. Dr. Udo Gösswald, Leiter des Museums Neukölln, zeigte sich erfreut über die Verleihung des Preises im neuen Haus auf dem Britzer Gutshof. Als „Offenes Museum“ lebt es vom permanenten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, deren Geschichten und biografische Zeugnisse einen großen Teil des neuen „Geschichtsspeichers“ im Obergeschoss des Museums füllen. Dr. Dorothea Kolland, Leiterin des Kulturamtes und Beauftragte des Bezirks für das Jubiläum, hob die Bedeutung der vielen Neuköllner Initiativen hervor, die aus unterschiedlichsten Blickwinkeln geschichtliche Themen bearbeiten und damit die Vielfalt des Einwanderungsbezirks auch in historischer Perspektive sicht- und erlebbar machen.

Anerkennung

Ausdrückliche Anerkennung fanden auch die weiteren Vorschläge für den Neuköllner Bürgerpreis und deren bürgerschaftliches Engagement für die Erinnerung:

Galerie Olga Benario

Kultur bewegt e.V. mit dem Projekt „(Zweite) Heimat Neukölln“

Hauseigentümer Victor Kopp („Passage“)

Jury

Die Bürgerstiftung Neukölln dankt den Mitgliedern der Jury für ihre sachkundige und engagierte Mitarbeit:

Dr. Wolther von Kieseritzky (Vorstand des Bundesverbandes der Gästeführer in Deutschland, 1. Stellvertretender Vorsitzender des Vereins für die Geschichte Berlins und Schriftleiter der Mitteilungen des Vereins)

Rainer Ohliger (Historiker und Sozialwissenschaftler, Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Netzwerks Migration in Europa)

Sulamith Hamra (Historikerin und Europäische Ethnologin, ehemalige Mitarbeiterin des N+Projekts Neuköllner Talente und der Neuköllner Stadtteilmütter)

Rudolf Rogler (seit 1971 in Neukölln lebend, langjähriger Museumslehrer und Gründungsstifter der Bürgerstiftung Neukölln)

Unterstützer des Neuköllner Bürgerpreises 2010

Die Bürgerstiftung Neukölln dankt den Unterstützern der Verleihung des Bürgerpreises 2010:

dem Museum Neukölln für die Gastfreundschaft

dem VIA Unternehmensverbund für die Spende des Blumenschmucks

dem Leiter der Filiale Karl-Marx-Straße der Berliner Volksbank, Dietmar König, für die Spende des Preisgeldes.

Bürgerpreis 2009: Thema Gesundheit

Das Netzwerk Stimmenhören e.V. ist Träger des Neuköllner Bürgerpreises 2009. Im Rahmen einer feierlichen Preisvergabe am Mittwoch (4. November 2009) im Festsaal des Vivantes Klinikums Neukölln wurde die Selbsthilfegruppe von der Bürgerstiftung Neukölln für ihr Engagement ausgezeichnet. Gestiftet wurde der Neuköllner Bürgerpreis auch in diesem Jahr wieder von der Berliner Volksbank. Den zweiten Preis erhielt die Herman-Nohl-Schule für ihren modellhaften Ansatz einer bereits in der jahrgangsübergreifenden Schuleingangsphase beginnenden ganzheitlichen Gesundheitsprävention. Zwei Einrichtungen, die am Vivantes Klinikum Neukölln dank des Engagements von Ärzten und Pflegepersonal entstanden sind, erhielten gemeinsam den dritten Preis: das Kindergesundheitshaus, das eine sozialmedizinische Nachsorge für Frühgeborene, chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien anbietet, sowie die Kinderschutzgruppe, die aus der Kinderchirurgischen Klinik heraus initiiert wurde und eine vernetzte Hilfe für von Gewalt bedrohte Kinder bietet.

Eine besondere Wertschätzung erhielten die im Gesundheitsbereich Engagierten durch die Anwesenheit der Berliner Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher und des Neuköllner Gesundheitsstadtrats Falko Liecke. Als Gastgeber begrüßte Professor Rossi von der Kinderklinik des Vivantes Klinikums Neukölln die Gäste. In seiner Festrede hob Prof. Klaus Dörner die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für ein gelingendes Leben hervor und trat dem „gefühlten Egoismus“ entgegen: In der Mitte der Gesellschaft gebe es, so Professor Dörners Hinweis auf regelmäßige Erhebungen, eine steigende Bereitschaft zu Engagement, die es zu nutzen gelte. Eine „neue Bürgerbewegung“ beobachtet der renommierte Sozialmediziner seit etwa drei Jahrzehnten und meint damit die Entstehung von Nachbarschaftsvereinen, Selbsthilfegruppen, Hospizinitiativen, bürgerschaftlichen Stiftungen und neuen Formen des generationenübergreifenden Siedelns und Wohnens.

In ihrer Laudatio auf das Netzwerk Stimmenhören würdigte die Chefärztin der Psychiatrie, Dr. Ingrid Munk, die Gruppe. Sie arbeite dem „Trialog“-Prinzip entsprechend und bringe „Experten aus Erfahrung“ mit Angehörigen und „Experten von Berufswegen“ zusammen. Das Neuköllner Netzwerk Stimmenhören habe vielen weiteren Initiativen als Vorbild gedient und eine Vorreiterrolle für die Förderung der seelischen Gesundheit eingenommen. Dr. Emine Yüksel würdigte in ihrer Laudatio das Engagement der Herman-Nohl-Schule, deren Leiterin Ilona Bernsdorf, die von zahlreichen Lehrerinnen und Lehrern der Schule zur Preisverleihung begleitet wurde, den Preis entgegennahm. Die beiden Einrichtungen, die den dritten Preis erhielten, wurden von Jury-Mitglied Bärbel Ristow geehrt: die Kinderschutzgruppe und das Kindergesundheitshaus.

Der vierte Preis

Dr. Anne Hörning-Pfeffer würdigte im Namen der Jury auch die weiteren Bewerber um den Bürgerpreis 2009, die den „vierten Platz“ erreicht hätten. Es handelt sich dabei um folgende Einrichtungen:

Trialog in Neukölln

Interkulturelles Beratungs- und Begegnungszentrum (IBBC)

Projekt „Qualmfrei mit Genuss dabei“ des Nachbarschaftsheims Neukölln

Sportclub der Aktion Weitblick e.V.

Dank an den Hauptsponsor:

Die Bürgerstiftung Neukölln dankt dem Hauptsponsor des Bürgerpreises 2009, der Berliner Volksbank, für die Stiftung des Preisgeldes, und Heinz-Oliver Lehnhardt für sein Grußwort an die Gäste der Bürgerpreisverleihung.

Ein herzliches Dankeschön gilt auch via e.V. für die Spende des Blumenschmucks.

Dank an die Mitglieder der Jury:

Die Bürgerstiftung Neukölln dankt den Mitgliedern der Jury für den Bürgerpreis 2009:

Dr. Ingrid Munk (Chefärztin des Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik am Vivantes Klinikum Neukölln) www.vivantes.de

Dr. Emine Yüksel (Vorsitzende der Berliner Gesellschaft türkischer Mediziner e.V. und praktizierende Gynäkologin in Tegel) www.bgtm.net

Bärbel Ristow (früher leitende Ärztin im Tannenhof, derzeit u.a. aktiv als Drogen-Therapeutin)

Dr. Anne Hörning-Pfeffer (ehemalige Leiterin der Plan- und Leitstelle der Abteilung Gesundheit und Psychiatriekoordinatorin in Neukölln)

Bürgerpreis 2008: Ehrung für Engagement in der Bildung

Die Träger des Neuköllner Bürgerpreises 2008 haben vor allem eines gemeinsam: Sie werden getragen vom persönlichen Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger. Ausgezeichnet wurde am 11. Dezember 2008 in Gegenwart des Neuköllner Bezirksbürgermeisters Heinz Buschkowsky das Mentorenprojekt des Fördervereins Morus 14 e.V. im Rollbergviertel. Der erste Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Der zweite Preis (insgesamt 700 Euro) geht an die vom Verein der Berliner Kaufleute und Industriellen (VBKI) vermittelten Lesepaten an der Rixdorfer und an der Hermann-Nohl-Schule. Besondere Würdigung fand dabei die Tatsache, dass Verena Thiele, die an der Hermann-Nohl-Schule aktiv ist, von ihrem Arbeitgeber, der Firma „Berliner Glas“, zwei Stunden pro Woche eigens für die Tätigkeit als Lesepatin freigestellt wird. Der dritte Preis (300 Euro) ging an den Verein Lesen und Schreiben e.V., der sich seit 25 Jahren für Menschen einsetzt, die Lese- und Rechtschreibschwächen haben.

Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky warb in seinem Grußwort vor den über 100 Anwesenden für die flächendeckende Einrichtung von Ganztagsschulen in ganz Nord-Neukölln und würdigte das Engagement der Vielen, die sich mit dem Bestehenden nicht zufrieden geben.

Festrednerin Sybille Volkholz vom Bürgernetzwerk Bildung des Vereins der Berliner Kaufleute und Industriellen (VBKI) plädierte für mehr Begegnungen unter dem Motto „Bildungsbürgertum trifft Kiez“. Wenn Zehlendorfer und Neuköllner sich begegneten, sei dies ein Beitrag zum Zusammenhalt in der Stadt. Bürgerschaftliches Engagement sollte nicht als „Lückenbüßer“ für den Staat gesehen werden, sondern als selbstbewusste Gestaltungsform von Bürgerinnen und Bürgern, die sich nicht als Bourgeois, sondern als Citoyen verstehen. Um diese Rolle wiederum aktiv wahrnehmen zu können, so Volkholz weiter, bedürfe es der Bildung als Voraussetzung für Teilhabe an der Gesellschaft. Die Rede von Sybille Volkholz dokumentieren wir hier.

Eingangs hatte Friedemann Walther, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Neukölln, betont, dass der Bürgerpreis dazu diene, diejenigen ins Rampenlicht zu rücken, die sich tagtäglich für die Bildung stark machen, aber im Alltag häufig zu wenig Wertschätzung erfahren. Die Bürgerstiftung wolle auf die vielfältigen Begabungen der Kinder und Jugendlichen hinweisen. Keines dieser Talente darf verloren gehen, appellierte Friedemann Walther.

Bürgerpreis 2007: Bürgermeisterin und Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer lobt Vorbild Neukölln

(fw) Die Bürgerstiftung Neukölln hat in Anwesenheit der Bürgermeisterin und Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer den mit 1000 Euro dotierten und von der BSR gestifteten Bürgerpreis 2007 an „Peters Oase“ der Peter-Petersen-Grundschule verliehen. In einer festlichen Abendveranstaltung mit rund 100 Gästen am Freitagabend (23.11.2007) wurde deren langjähriges Engagement im Bereich des praktizierten Umweltschutzes rund um den Körnerpark gewürdigt.

Unvergessen ist die „Attacke gegen Hundekacke“, vorbildlich die Motivation der Kinder, Verantwortung zu übernehmen und sich für ein lebenswertes Umfeld einzusetzen. Bei der Bürgerpreis-Verleihung am Freitagabend trugen die Bürgerpreisträger von „Peters Oase“ auf dem Rücken das Wort „Kehrenbürger“ – ein schönes Wortspiel, das die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für die Umwelt und die Sauberkeit des Kiezes unterstreicht. Der verdiente Beifall der rund 100 Gäste des Abends begleitete die Träger des Bürgerpreises 2007 auf die Bühne.

Der zweite Preis (750 Euro) ging an den ersten interkulturellen Garten Berlins, Perivoli, der von griechischen Einwanderern initiiert und nunmehr von Aktiven aus neun Nationen gemeinsam gepflegt wird. Den dritten Preis (250 Euro) erhielt der Förderverein der August-Heyn-Gartenarbeitsschule gemeinsam mit dem Kulturnetzwerk Neukölln für die Schaffung des „Garten-Kultur-Pfades“, der die Neuköllner Parks und Grünflächen mit spannenden kulturellen Orten des Bezirks verknüpft. Übergeben wurde der Bürgerpreis gemeinsam vom Vorsitzenden des Vorstands, Friedemann Walther, und vom Sprecher der Jury, Günter Bachmann, der Geschäftsführer des Rats für Nachhaltige Entwicklung ist.

Die Bürgerstiftung hat den Bürgerpreis nun schon zum vierten Mal verliehen. In diesem Jahr lautete das Motto „Der Umwelt eine Zukunft geben“. Bürgermeisterin und Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer hob in ihrer Ansprache die Bedeutung des Bürgerschaftlichen Engagements für den sozialen Zusammenhalt in den Quartieren der Stadt hervor. Beeindruckt zeigte sie sich vom Selbstbewusstsein vieler Neuköllner Initiativen, die zeigten: „Wir glauben an Neukölln“. Im Ansatz der Neuköllner Bürgerstiftung sah sie ein Vorbild für andere Bezirke: „Ich wünsche mir“, so die Senatorin weiter, „dass der Neuköllner Funke auf die ganze Stadt überspringt“.

Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Neuköllns und Stadträtin Stefanie Vogelsang, die bereits in den Vorjahren an der feierlichen Übergabe des Neuköllner Bürgerpreises teilgenommen hatte, lobte ebenfalls den Ansatz der Bürgerstiftung und würdigte das Engagement der Preisträger für den Bezirk. Sie leitete über zum zweiten Teil des Abends, der Übergabe von Fördermitteln aus dem N+-Förderfonds der Bürgerstiftung Neukölln an Initiativen und Gruppen, die sich im Sinne der Stiftungsziele engagieren. Das Geld stammt aus Kapitalerträgen der Stiftung, aus dem Erlös des sonntäglichen Trödelstandes der Bürgerstiftung am Richardplatz und aus zahlreichen Spenden.

Wir danken

  • den Mitgliedern der Jury für den Bürgerpreis 2007: Günter Bachmann (Geschäftsführer des Rats für die Nachhaltige Entwicklung), Beate Hauke (Hauseigentümerin und Mitstifterin), Rainer Teschner-Steinhardt (Leiter des Neuköllner Umweltamtes) und Ursula Müller (Geschäftsführerin Freilandlabor Britz und „Grün macht Schule“)
  • den Musikern Stefan Fischer (Piano) und Tobias Relenberg (Saxophon)
  • den jungen Tänzerinnen Zarwa, Arob und Maliha Ahmad für ihre Bollywood-Tanzeinlage.

Wir danken den Stiftern der Preisgelder:

Berliner Stadtreinigung (BSR)
www.bsr-online.de

GEHAG
www.gehag.de

Abitz.com
www.abitz.com

sowie zahlreichen N+-Mitstiftern

Wir danken den Sponsoren:

Märkisches Landbrot
www.landbrot.de

Terra Naturkosthandels KG
www.terra-natur.de

Ein besonderer Dank gilt – last but not least – der Kepler-Oberschule als Gastgeberin des Abends
www.kepler.cidsnet.de

Neuköllner Bürgerpreis 2006

Am 24.11.2006 wurde im Interkulturellen Zentrum der Genezareth-Gemeinde der „Neuköllner Bürgerpreis“ verliehen – an gleich drei Preisträger. Über die Auszeichnung für ihr beispielhaftes Engagement durften sich freuen: der Friseursalon „Coiffeur Nevra“, die K. Peter Mahlo & Sohn Baugesellschaft mbh und die Geyer Gruppe Industrieholding GmbH. Die von der Bürgerstiftung Neukölln initiierte Ehrung ging erstmals an Neuköllner Gewerbebetriebe; 33 hatten sich darum beworben oder wurden für sie vorgeschlagen. Das Preisgeld spendete die Berliner Volksbank.

Stefanie Vogelsang, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, dankte der Bürgerstiftung dafür, dass sie mit dem Bürgerpreis diesmal die Leistungen einer für die Zukunft Neuköllns besonders wichtigen Zielgruppe
herausstelle: „So viele Unternehmen in unserem Bezirk kämpfen jeden Tag um Aufträge, oft auch ums Überleben.“ Umso wichtiger sei, so Vogelsang, dass sie auch gesellschaftliche Würdigung erfahren. Die Festrede hielt Dr. Rolf Flechsig, Mitglied des Vorstandes der Berliner Volksbank, der einen Scheck von 2000 Euro zur Finanzierung des Preisgeldes und zur Unterstützung der Arbeit der Bürgerstiftung Neukölln überreichte. Eine Bank, betonte er, müsse „den Menschen naheliegend sein und es sich zur Aufgabe machen, die Verantwortung eines jeden Einzelnen zu mobilisieren, damit er seine unternehmerischen kreativen Potenziale auch zu entfalten vermag“. Dies könne nur in einem „Klima der Anerkennung“ geschehen: „Wir müssen „Danke!“ sagen für das, was jeder und jede Einzelne einbringt.“ Deshalb beteilige sich die Berliner Volksbank gerne an diesem Bürgerpreis unternehmerischer Wertschätzung. Jean-Philippe Laville, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Neukölln, stellte für die Jury die vier Kriterien der Preisvergabe vor: selbstständige unternehmerische Leistungen, soziales Engagement insbesondere für Jugendliche, unternehmerische Stetigkeit in Neukölln, Beiträge zur multiethnischen Integration. Jury-Mitglied Dr. Ahmad Al-Sadi präsentierte die drei Preisträger, die unter den insgesamt 33 Kandidaten ausgewählt worden waren.
Zum festlichen Rahmen des Abends trug vieles bei: die Neuköllner Stimmung der Zuversicht, der würdige Raum des Interkulturellen Zentrums der Genezareth-Gemeinde, das Jazzduo Schwingenschlögl & Fischer sowie das N+Buffet der internationalen Reichhaltigkeit. Zwei Stunden der Gespräche in kleinen Kreisen schlossen sich an. Der Abend gelang: Es war ein Abend der Ehrung und der Vernetzung.

Der Neuköllner Bürgerpreis 2005

Auch im Jahr 2005 wollte die Bürgerstiftung die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Sie lud am 24.11.2005 zu einer Festveranstaltung in die Werkstatt der Kulturen, und zweihundert Menschen kamen!
Die Grüße Berlins überbrachte Hella Dunger-Löper, Staatssekretärin für Stadtentwicklung. Für den Bezirk dankte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Stefanie Vogelsang und versprach ein „weit offenes Rathaus“ für die bürgerschaftlichen Belange.
Eine internationale Jury hatte die drei Preisträger ermittelt.
Die 2004 gegründete INITIATIVE FÜR EIN NOCH BESSERES NEUKÖLLN erhielt den 1. Preis. Er war mit 1000 Euro dotiert und vom Neuköllner Unternehmen „Märkisches Landbrot“ gestiftet worden.
Auf dem 2. Platz landete der seit 2001 bestehende Verein SiS – SENIORPARTNER IN SCHOOL e.V. Die 600 Euro Preisgeld waren durch den allwöchentlichen Trödelstand der Bürgerstiftung erwirtschaftet wurden.
Den mit 400 Euro verbundenen 3. Platz errang der KINDERTREFF DELBRÜCKE. Das Preisgeld hatten Mitglieder der „Initiative der Haus- und Wohnungseigentümer Schillerpromenade“ zur Verfügung gestellt.
Nach der Preisverleihung gab es ein reichhaltiges Büffet: Elf Organisationen und Privatpersonen aus fünf verschiedenen Ländern wollten auf ihre Weise die Leistungen der Ehrenamtler würdigen. Für die Bürgerstiftung dankte deren
Koordinator Kurt Anschütz den insgesamt 30 Initiativen und Vereinen, die sich beworben hatten, für ihr Engagement.

Die Jury:

Dr. Ahmad Al-Sadi,
Dong Gbellu, Diplomvolkswirt Prof.
Dr. Birgit Rommelspacher, Lehrstuhl für Psychologie mit dem Schwerpunkt Interkulturalität und Geschlechterstudien an der Alice-Salomon-Fachhochschule, Berlin,
Ines Müller,QM High-Deck-Siedlung,Christian Kölling

Die Preisträger 2005

1. Preis: Initiative für ein noch besseres Neukölln

Kazim Erdogan

Selbstdarstellung:

Die INITIATIVE FÜR EIN NOCH BESSERES NEUKÖLLN wurde Anfang 2004 von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund aus verschiedenen Berufsgruppen gegründet und hat derzeit 45 Mitglieder, die sich allesamt ehrenamtlich einbringen. In der Berliner Migrationsgeschichte türkischer Herkunft ist es neu, dass so viele Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Initiatoren wohnen, leben und arbeiten in Neukölln, insbesondere als ErzieherInnen, LehrerInnen, SozialpädagogInnen, PsychologInnen und SoziologInnen. Eines ihrer Hauptziele ist die Unterstützung von Eltern und Familien mit türkischem Hintergrund im schulischen, erzieherischen, familiären und sozialen Bereich. Die Initiative legt großen Wert darauf, dass die Veranstaltungen in türkischer Sprache durchgeführt werden, da vor allem muttersprachliche Angebote bei den TeilnehmerInnen zu einer aktiven Beteiligung führen. Um die Ziele der Initiative auf andere Bevölkerungsgruppen ausdehnen zu können, wurde ein Treffen mit Experten arabischer Herkunft organisiert, das von 15 TeilnehmerInnen besucht wurde; seitdem werden auch Infoabende in arabischer Sprache angeboten. Bisher wurden 23 Veranstaltungen in drei verschiedenen Regionen im Norden Neuköllns mit 30 bis 70 TeilnehmerInnen zu u. a. folgenden Themen initiiert: „Das neue Berliner Schulgesetz“, „Frühkindliche Sprachförderung“, „Hartz IV“, „Probleme der Eltern bei der täglichen Erziehung der Kinder“, „Situation der Neuköllner Schüler türkischer Herkunft“, „Kinderbetreuung im Schuljahr 2005/06“, „Die Bedeutung der gesunden Ernährung für Kinder“. Die Initiative hat Unterstützer in fast allen Einrichtungen, Vereinen und freien Trägern des Bezirks, die nach dem Schneeballprinzip arbeiten.Für 2006 plant die INITIATIVE FÜR EIN NOCH BESSERES NEUKÖLLN gemeinsam mit anderen Partnern „Die Woche der Sprache und des Lesens in Neukölln„. Durch sie sollen Menschen für die Sprache als Kunst der Verständigung sensibilisiert werden.“Es ist“, so Kazim Erdogan, „bisher in Deutschland sehr viel gesprochen und geschrieben worden. Deshalb ist unser Motto: Wir reden und schreiben wenig, handeln dafür aber sehr, sehr schnell.“

Zur Jury-Entscheidung:

Besonders beeindruckt zeigten sich die JurorInnen vom hohen Bekanntheitsgrad der noch jungen Initiative in den Schulen des Bezirks und deren reger Resonanz auf die Angebote. „Die Lehrer sind dankbar für die Hilfestellung, die die INITIATIVE FÜR EIN NOCH BES-SERES NEUKÖLLN leistet und bewerben sich mittlerweile zahlreich um Veranstaltungen in ihren Schulen“, wussten einige Kommissionsmitglieder. Durchweg lebens- und praxisnah seien die Angebote, die bereits etlichen PädagogInnen Wege zu den Eltern der Schüler eröffnet und damit erheblich zur Verbesserung des Schulalltags beigetragen haben.

2. Preis: SiS Seniorpartner in School e.V.

Brücke zwischen Alt und Jung

Selbstdarstellung

SiS engagiert sich vor allem in drei Aufgabenfeldern: Mediation, Arbeits- und Neigungsgruppen, Zusammenarbeit bei allen schulischen Veranstaltungen. Mediation ist ein kommunikatives Verfahren der Vermittlung und Einigung in Konfliktfällen, das klären und einigen will. Mediation nutzt den Dialog zwischen den streitenden Parteien, setzt auf Wissensvermittlung mit dem Ziel akzeptierender und bindender Verträge, in denen es weder Gewinner noch Verlierer gibt. Mediation ist eine Methode im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe. Sie hilft Blockaden  zu überwinden und bietet den streitenden Parteien die Möglichkeit zur autonomen Entscheidung. Mediation fördert bürgerschaftliches Engagement und eine zivilisierte Streitkultur.
Ziel des 2001 gegründeten Projektes SENIORPARTNER IN SCHOOL ist es, Wege aufzuzeigen, die einen Gewinn an Lebensqualität für den Einzelnen, ob Jung oder Alt, und Lösungen von wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben für die Gesellschaft zu erbringen. SiS sieht in der generationübergreifenden ehrenamtlichen Arbeit einen wichtigen ergänzenden Ansatz. SiS will Schüler/innen helfen, soziale Kompetenz zu erwerben, Möglichkeiten eines sinnvollen Umgangs mit Konflikten aufzeigen und ein Beispiel für freiwilliges Engagement geben. SiS ermöglicht die Erfahrung, dass beide Seiten – Ältere und Jüngere – voneinander profitieren. So ist das freiwillige Engagement für die Jugend auch ein Gewinn für die Gebenden, denn aktives Tun im Alter hält fit, gesund, lebensfroh und jung!
Im Jahr 2003 erfolgte eine Information über die Idee und deren Realisation durch SiS in weiteren Bundesländern. 2004 wurde das Projekt in Spanien, der Schweiz und in England vorgestellt und stieß auch dort auf großes Interesse.
In Berlin wurden in den vergangenen Jahren sechs Seniorpartner-Gruppen zu Schul-mediatoren ausgebildet. Die Tätigkeit der Seniorpartner wird von den Schüler/innen angenommen und von den Schulen als sinnvolle Ergänzung des Pflichtangebotes angesehen.
Derzeit sind ca. 100 Seniorpartner ehrenamtlich für SiS tätig. Der Verein betreut 14 Schulen in Berlin (u.a. die Fritz-Karsen-Schule in Neukölln), 3 in Arnsberg, jeweils 2 in Potsdam, Lübeck, Marburg und Celle und eine in Husum.

Zur Jury-Entscheidung

Vor allem drei Aspekte der Arbeit der SENIORPARTNER IN SCHOOL gaben den Ausschlag dafür, dass die JurorInnen das beispielhafte Projekt unter die Preisträger wählten: Die überaus starke Mobilisierung und Einbindung Ehrenamtlicher, die Bereitschaft der Initiative zur Weiterbildung Ehrenamtlicher durch Mediatoren-Lehrgänge und die generationenübergreifenden Aktionen.

3. Preis: Kindertreff Delbrücke

Ev.-meth. Salemkirche / Frau Ann-Christin Puchta

Selbstdarstellung

Offene Angebote für Kinder und Jugendliche aus der Umgebung, unabhängig von ihrer Nationalität oder Religion, Gewaltprävention, Integrationsförderung, Stärkung und Förderung vernachlässigter Kinder und Jugendlicher und die Förderung von Toleranz und gegenseitigem Respekt – das sind die Schwerpunkte der Arbeit des vor vier Jahren gegründeten KINDERTREFF DELBRÜCKE.
„Ausgelöst“, so Ann-Christin Puchta, „wurde unsere Arbeit durch Beobachtungen auf dem der Kirche gegenüberliegenden Spielplatz. Hier treffen sich Kinder und Jugendliche, die oft keinen anderen Ort haben, an dem sie sich aufhalten können.“
An vier Nachmittagen pro Woche bietet die Initiative derzeit Hausaufgabenhilfe, Bastel-, Spiel-, Koch- oder Sportstunden an, im Rahmen derer zahlreiche ehrenamtliche MitarbeiterInnen versuchen, mit den Kindern ein gewaltfreies Miteinander zu gestalten und Werte wie gegenseitige Toleranz und Achtung zu vermitteln. Dadurch konnten die üblichen Gewalttätigkeiten auf dem Spielplatz massiv reduziert und die schulischen Leistungen und Deutschkenntnisse vieler Kinder erheblich verbessert werden.
Aktuell nehmen über 60 Kinder und Jugendliche aus dem Kiez (ca. 40 % Deutsche und 60 % mit Migrationshintergrund) die Angebote des KINDERTREFF DELBRÜCKE an.
Im Jahr 2004 wurden über 3.350 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Für das laufende Jahr ist mit einem Mehr an Ehrenamt-Stunden zu rechnen, nachdem eine SozialarbeiterIn-Stelle zum 1.1.2005 gestrichen wurde: „Dass Ehrenamtliche den Wegfall der Stelle ausgleichen, kann allerdings nur eine Übergangslösung sein, da sich zeigt, dass Aufgaben wie Fundraising, die Betreuung und Weiterbildung der Ehrenamtlichen, die Gesamtorganisation des Kindertreffs und die Konzeption neuer Projekte auf Dauer die Möglichkeiten ehrenamtlicher Arbeit übersteigen.“

Zur Jury-Entscheidung

Mit der Ernennung des KINDERTREFF DELBRÜCKE zum Preisträger des 3. Platzes würdigt die Jury insbesondere die weithin bekannte, sehr gute inhaltliche Arbeit der Initiative. Außerdem soll mit dem Votum die Wertschätzung des beim KINDERTREFF DELBRÜCKE vorherrschenden Engagements von etwa 70 Ehrenamtlichen ausgedrückt und der Forderung zur erneuten Schaffung einer SozialarbeiterIn-Stelle Nachdruck verliehen werden.

Wir danken den Sponsoren:

Märkisches Landbrot
Trödelstand der Bürgerstiftung
Mitglieder der „Initiative der Haus- und Wohnungseigentümer Schillerpromenade“ und den Sponsoren des Buffets:

Märkisches Landbrot
Terra und Naturkost Handels GmbH
Essy Agboli-Gomado
To Spiti
Kazim Erdogan
Frau Becker
IMA
Diakonisches Werk – Haus der Begegnung
Karen Bloch-Thieß
Verein für Integrative Arbeit

Bürgerengagement gleich dreimal ausgezeichnet

Die Bürgerstiftung Neukölln hat im Jahr 2004 erstmals den Neuköllner Bürgerpreis verliehen. 39 Initiativen und Vereine hatten sich um den mit 2000 Euro dotierten Preis beworben. Die international besetzte Jury verlieh den ersten Preis (1000 Euro) an „Morus 14 e.V. und die Tafel im Rollbergkiez“, zwei zweite Preise (à 500 Euro) an „Wir leben gern in Gropiusstadt (ImPULS)“ und „Brücke zu Togo e.V“.

Die Jury

Dr. Ahmad Al-Sadi,
Stephan Andreas Casdorff, Chefredakteur des Tagesspiegel
Gilles Duhem, Quartiersmanagement Rollberg-Siedlung
Dong Gbellu, Diplomvolkswirt
Karin Korte, Migrationsbeauftragte des Bezirks Neukölln
Prof. Dr. Birgit Rommelspacher, Lehrstuhl für Psychologie mit dem Schwerpunkt Interkulturalität und Geschlechterstudien an der Alice-Salomon-Fachhochschule, Berlin

Die Preisträger des Neuköllner Bürgerpreises 2004

1.  Preis (1000 EUR)

„Morus 14 e.V. und die Tafel im Rollbergkiez“
Laudatio: Frau Prof. Dr. Birgit Rommelspacher

Der Rollberg mit 5.700 Einwohnern ist reines Wohngebiet. Dort wird das Gemeinschaftshaus Morusstraße 14 immer mehr zum Zentrum des Kiezlebens. „Das Projekt Gemeinschaftshaus wird durch einen Bewohnerförderverein getragen und kristallisiert das ehrenamtliche Engagement im Kiez. Es trägt nachhaltig zur Umsetzung vieler Ziele des Programms Soziale Stadt bei. Es sichert zwei Arbeitsplätze, aktiviert Bewohnerengagement mit konkreter Zielsetzung, bietet niedrigschwellige Kulturangebote, macht Bewohnerpartizipation möglich, fördert das Kiez-Image und verstärkt die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Bewohnergruppen.“ Ein zentrales Projekt innerhalb des Gemeinschaftshauses ist „die Tafel im Rollbergkiez: „Mieter kochen für Mieter“, und zwar jeden Mittwoch. Das Projekt existiert seit April 2002 und wurde mit Mitteln des Programms Soziale Stadt ins Leben gerufen; seit Anfang 2003 finanziert es sich ausschließlich durch Spenden. Zu Beginn nahmen nur etwa zwanzig Gäste regelmäßig an der Tafel teil, inzwischen sind es bis zu hundert. Migranten aus mehr als zwanzig Nationen haben mittlerweile im Gemeinschaftshaus für die „Tafel“ am Herd gestanden, und neue Köche und Köchinnen sind jederzeit willkommen. Das regelmäßige gemeinsame Essen entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem multikulturellen Treffpunkt für Jung und Alt. Hier kommt man miteinander ins Gespräch, lernt sich kennen und tauscht Informationen aus. Das erfolgreiche Nachbarschaftsprojekt  „Morus 14 e.V. und die Tafel im Rollbergkiez“ erregte Aufsehen weit über den Rollberg und Neukölln hinaus.

2. Preis (500 EUR)

„Wir leben gern in Gropiusstadt (ImPULS)“
Laudatio: Herr Dong Gbellu

„Wir leben gern in Gropiusstadt“; ist eine Initiative innerhalb des Integrationsprojektes für Aussiedlerinnen und Aussiedler und alle Interessierten („ImPULS“). Die Initiative ist seit Mai 2004 aktiv. Sie will „durch multinationale Kontakte bei Spiel und Sport das Nachbarschaftsleben verbessern und Verständnis füreinander und für nationale Besonderheiten fördern. Wem helfen wir? Uns selbst und allen, Jung und Alt, Frauen und Männern unterschiedlicher Nationalitäten, die gesund werden und bleiben möchten und die sich auch im Kiez wohlfühlen möchten“.

Durch die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder gelang es, einen brach liegenden Sportplatz wieder für sportliche Aktivitäten nutzbar zu machen. Mehrmals pro Woche finden nunmehr auf diesem Sportplatz sowie im Sportkabinett des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt Sportveranstaltungen statt: „Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion, polnische Aussiedler, Griechen, Iraner, Slowenen und Einheimische“machen mit. Die Initiative möchte der häuslichen Isolierung entgegenwirken. Eines ihrer Ziele ist: „Stärkung des Selbstwertgefühls durch gemeinsame und notwendige Arbeit.“

2. Preis (500 EUR)

„Brücke zu Togo e.V.“
Laudatio: Herr Dr. Ahmad Al-Sadi

„Brücke zu Togo e.V.“ wurde am 28. Dezember 2003 gegründet und ist politisch und konfessionell neutral. „Die Ziele sind die Völkerverständigung zwischen den Menschen unterschiedlicher Herkunft, die hier in Berlin-Neukölln leben; die Unterstützung der Menschen in Togo und anderer Afrikaner, die eine Einbürgerung beantragt haben, sowie von Deutschen togoischer Herkunft; die Vermittlung togoischer Kultur und der aktuellen Probleme an die deutsche Bevölkerung.“ Der Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten liegt in Neukölln, wo auch einige Gründungsmitglieder leben. Schon seit einigen Jahren betreiben sie auf freundschaftlicher Basis die Hilfe für die Landsleute in Togo. „Jetzt möchten die Mitglieder ganz konkret auch Hilfen für die bedürftigen Menschen in Togo sammeln. Sie wollen Sachspenden zum Aufbau von Schulen sowie zur Förderung der medizinischen Versorgung und ökologischer Projekte sammeln.“ Der im Rollbergviertel ansässige Verein „Brücke zu Togo e.V.“ hat bislang durch zwei große Feste auf sich aufmerksam gemacht, die Ethnien-verbindend Anerkennung gefunden haben. Viele Menschen aus den mehr als dreißig Nationen im Rollberg feierten mit. Die Förderung von Toleranz und Respekt für alle Menschen, gleichgültig welcher Herkunft und Hautfarbe sie sind, ist zentrales Anliegen des Vereins. Die Mitglieder sehen hier „einen Ansatz, den der Kiez und ganz Neukölln brauchen.“

Wir danken den Sponsoren:

ESTREL Berlin
Märkisch Landbrot GmbH
Terra Naturkost Handels GmbH

Stefanie Schenk, Dipl. Grafikdesignerin, danken wir für die visuelle Animation

Gefördert durch:
Kulturnetzwerk Neukölln e.V.
Bundesagentur für Arbeit – Agentur für Arbeit Berlin Süd
LSK – ESF